„Nix passiert!“ oder doch? Gedanken über das Trösten bzw. Begleiten von Babys und Kleinkindern

In der Zeit des Mobilwerdens bis zum Gehenlernen und auch noch darüber hinaus erleben junge Kinder immer wieder kleine und auch etwas größere Stürze und Unfälle, manchmal auch mit blauen Flecken und Schrammen. Das kann ein Ausrutschen auf einem Baustein sein, ein Anstoßen an einem Möbelteil, ein Sturz von einer Bank oder Couch…

Diese Erfahrungen sind leider auch wichtig, denn das Kind lernt durch kleine Unfälle, auf sich und seinen Körper achtzugeben, es bekommt Übung darin, sich beim Sturz abzurollen, es erlangt ein Gefühl für Höhe und die unterschiedlichen Eigenschaften verschiedener Untergründe. Es erfährt beispielsweise, dass ein Holzboden härter ist als eine Wiese…., dass eine ungünstige Drehung auf der schiefen Ebene (ein Bewegungsgerät im Pikler-SpielRaum) auch bewirken kann, dass es – in Stufenhöhe – runterpurzeln kann.

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Warum Kinder unsere Grenzen testen-Teil 1

Dieses große Thema beschäftigt mich schon länger, und was dabei herausgekommen ist, das findet ihr hier.

Der bekannte Familientherapeut Jesper Juul sagte: „Nicht Kinder brauchen Grenzen, Eltern brauchen Grenzen.“ Allerdings ist es nicht immer einfach für uns Eltern, unsere Grenzen klar wahrzunehmen und zu erkennen. Dies erfordert Hineinspüren in uns, Übung und auch Flexibilität. Vor allem die Kleinkindzeit unserer Kinder bietet allerdings ein ideales Übungsfeld für uns Eltern.

Ein wichtiger Teil der Entwicklung von Kleinkindern besteht darin, ihren Willen und ihre „Power“ zu erproben und dabei uns und unsere Reaktionen bzw. auch unsere Grenzen kennenzulernen. Das ist eine ihrer Aufgaben und ein gesunder und wichtiger Schritt auf dem Weg zu ihrer Unabhängigkeit. Außerdem wollen sie ihre Bedürfnisse stillen aber auch ihre Wünsche erfüllen.  Dabei stellen sie häufig unsere Geduld auf die Probe.

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Wenn ein Geschwisterkind auf die Welt kommt – wie können wir das ältere Kind vorbereiten?

Und wie gehen wir mit möglicherweise starken Gefühlen des älteren Kindes um?
(Podcast – Link am Ende dieses Beitrages)

Kürzlich fragte mich eine Mutter, ob und wie sie ihren kleinen Sohn in die Schwangerschaft einbeziehen kann und auf die Ankunft des kleinen Geschwisterbabys vorbereiten kann.

Vorab: Es gibt kein Allgemeinrezept gegen Eifersucht. Zu sehr hängt es von der Persönlichkeit und der Entwicklung des älteren Kindes ab, wie es mit der neuen Situation umgeht und auch mit dem Wesen des Geschwisterkindes.
Da die Frage der Mutter aber keine ungewöhnliche ist und viele Eltern betrifft, möchte ich hier dennoch ein paar Gedanken dazu teilen.

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Wenn das Wickeln schwierig wird

Aus diesem Grund möchte ich einige Gedanken mit Euch teilen, um (wieder) zu einem echten und freudvollen Miteinander bei den täglichen Wickel- und auch anderen Pflegesituationen zu finden.
Wenn wir uns bewusst machen, dass die täglich wiederkehrenden Pflegehandlungen DIE Gelegenheit für ein beziehungsvolles Miteinander mit einem jungen Kind sind, ist es auch einfacher unsere Haltung zu ändern und die Pflegeaktivität als Chance für die Entwicklung einer engen Beziehung mit unserem Kind zu schätzen.

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Was können Babies ?

Kürzlich hat mich eine Bekannte darauf angesprochen, was ich denn mit so kleinen Babys mit ca. 5 Monaten im SpielRaum überhaupt mache. „Die können ja noch gar nichts, noch nicht einmal sitzen.“
Dazu ist es sicherlich wichtig, Emmi Piklers Blick auf das Kind darzulegen. Piklers Blick war grundsätzlich ein positiver. Es steht nicht die Frage im Raum, was das Kind noch nicht kann, sondern es gilt das Baby bzw. das Kind mit umgekehrtem Blickwinkel zu betrachten. Was kann das Kind bereits?
Und dann tut sich gleich noch ein weiterer Blickwinkel auf. Piklers Ansichten nach ist ein Baby kein hilfloses Wesen, sondern ein in vielen Bereichen kompetentes Menschenkind, das natürlich in vielen essentiellen Bereichen von uns Erwachsenen abhängig ist – aber eben nicht in allen.

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Wie Vorbereitung und Routinen unseren jungen Kindern Sicherheit geben

Die Corona-Ausnahmesituation hat unseren Alltag gehörig durcheinandergewirbelt. In kaum einer Familie ist alles beim Alten geblieben wie vor der Ausgangsbeschränkung und den Schul- und Kindergartenschließungen Mitte März. Noch vor einem Monat hätte diese einschneidenden Veränderungen niemand vorauszusehen gewagt.
Einige Familien haben plötzlich sehr viel unverplante Zeit verfügbar, für andere begann eine extrem fordernde Zeit, wenn beispielsweise im Homeoffice gearbeitet werden muss und parallel dazu Schulkinder bei den Hausarbeiten unterstützt werden müssen oder jüngere Kinder zu Hause beaufsichtigt und oft auch beschäftigt werden müssen.

Ein bei den meisten Menschen gut durchorganisiertes Leben ist aus den Fugen geraten, nichts ist mehr wie es war und keiner weiß noch so genau, ob es jemals wieder so werden wird.
Manche Veränderungen wären ja durchaus wünschenswert, wie weniger Stress und Hektik, mehr Regionalitätsbewusstsein beim Einkauf…

Hier zeigt sich sehr deutlich, was Unvorhersehbarkeit, Unsicherheit und Unregelmäßigkeit auslöst: Bei vielen Menschen äußert sich das in Nervosität, Stresssymptomen, Unruhe und einem großem Bedürfnis nach Ausgleich dieses Zustandes.
Je normaler der Alltag nun gelebt werden kann, umso besser fühlen wir uns. Wir stehen trotzdem annähernd zur gewohnten Zeit auf und versuchen Kontakt mit für uns wichtigen Personen per Telefon zu halten. Beständigkeit und Rhythmus gewinnt eine neue Qualität, es sind oft kleine Dinge, die uns stärken, sei es die aufblühende Natur oder das gemeinsam in Ruhe eingenommene Essen, wofür nun wieder mehr Zeit ist.

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„Läuft es schon?“ Einige Gründe, warum wir Babies und Kleinkindern nicht „Gehen“ lernen müssen.

Die autonome Bewegungsentwicklung der Kinder läuft zeitlich sehr unterschiedlich ab. Da gibt es Babies, welche mit acht Monaten zu krabbeln beginnen, während andere in diesem Alter noch am Rücken liegen. Andere krabbeln mit 15 Monaten und sind vorher lang und ausgiebig gerobbt.

Wieder andere Kinder tendieren bereits sehr früh in die Vertikale und versuchen sich, an allen möglichen und manchmal auch unmöglichen Gegenständen hochzuziehen. Auch hier ist die Bandbreite des Zeitpunktes des Aufstehens mit Festhalten von ca. 9 Monaten bis zu 16 Monaten sehr groß.

Auch das selbständige Aufsitzen ist so ein Thema. Kinder kommen zu sehr unterschiedlichen Zeitpunkten und auf unterschiedliche Art ins Sitzen. So gibt es Kinder, welche sich mit 9 Monaten selbst aufgesetzt haben, andere wiederum lassen sich Zeit bis 15 Monate.  Das Aufsitzen kommt sehr häufig nahezu gleichzeitig mit dem Krabbeln.

Sehr gravierend ist auch die zeitliche Abweichung beim meist sehr herbeigesehnten großen Meilenstein, den ersten freien Schritten. Es gibt Kinder die mit 10 Monaten auf den eigenen kleinen Füßen losstarten und Kinder, welche sich bis zum 21. Monat damit Zeit lassen.

Viele Kleinkinder scheinen es zu mögen, wenn man sie an der Hand führt und mit ihnen Gehen übt.
Wenn es ihnen Freude macht, warum sollte man es dann dennoch unterlassen?

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Wie können Kinder lernen, sich zu konzentrieren – von Beginn an

Wenn nun wieder die Schule beginnt dann geht auch die Zeit wieder los, in der von unseren Kindern einiges an Kompetenzen erwartet wird. So zum Beispiel, dass sie eine möglichst lange Aufmerksamkeitsspanne haben, geduldig zuhören können, bei einer Sache bleiben können, schwierige Probleme lösen können und nicht sofort aufgeben. Wir wünschen uns, dass das Kind eine gute Konzentrationsfähigkeit hat und  gerne und freudvoll lernt.

Besonders die ersten Lebensjahre eines Kindes sind prägend für die Entwicklung von Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit.

Was gibt es für Möglichkeiten, die Aufmerksamkeitsspanne eines Kindes zu fördern – und zwar von Beginn an:

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Warum junge Kinder kein Sauberkeits-(Toiletten)training brauchen und was wir stattdessen tun können

Der  Sommer ist  eine Jahreszeit, in der viele Eltern hoffen, dass die Kinder, wenn sie im Freien ohne Windel sein können, die Kontrolle über ihre Ausscheidung erlangen. Das kann funktionieren, es sollte aber keine übertriebene Erwartungshaltung der Eltern in diese Richtung sein.
Kinder brauchen keine Erwachsenen, die sie darin trainieren, die Toilette zu benutzen. Was sie brauchen sind zugewandte, wache Eltern oder Bezugspersonen, die den Prozess des „Sauberwerdens“ unterstützen und erleichtern, ein Prozess, der bei jedem Kind individuell ist.Es gibt drei Faktoren die notwendig sind für den Prozess des Sauberwerdens

Physische Voraussetzung: Das Kind verfügt über die körperliche und muskuläre Fähigkeit der Blasen- und Stuhlkontrolle.

Kognitive Voraussetzung: Das Kind versteht den Harn- und Stuhldrang, kann das Gefühl mit der Aktion in Verbindung bringen. Dabei macht uns das Kind häufig deutlich. „Ich mache jetzt“. Es muss jedoch nicht bedeuten: „Ich will aufs Töpfchen.“

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Was hat freie und selbstgewählte Aktivität des Kindes mit Selbstregulation zu tun?

Beobachtungen aus dem SpielRaum

V., 12 Monate, krabbelt die schiefe Rampe hinauf, in der linken Hand das kleine Auto. Sie hat bereits eine Technik entwickelt, wie sie krabbelnder Weise kleinere Gegenstände transportieren kann. Die letzten Monate bereits hat sie die Rampe kennengelernt, sich zunächst vorsichtig herangetastet, bis sie es schließlich auch bis nach oben aufs Podest geschafft hat. Sie hat die Höhe abgeschätzt, indem sie mit der Hand den Abstand zum Fußboden abgemessen hat und so ein Bewusstsein für „Oben“ und „Unten“ entwickelt. Immer wieder hat sie diese Aktivität erprobt, verfeinert und ist immer sicherer und gewandter unterwegs. Sie weiß mittlerweile die Dimensionen der Rampe einzuschätzen, kennt die unterschiedlichen Eigenschaften auf der glatten Holzseite und der mit Teppich bespannten gegenüberliegenden Seite, auf der sie hinauf einfacher, hinunter aber erschwert gelangt.

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